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Galmés i Ribot - Wein mit Herz und Seele

Auf den Weinfeldern von Galmés i Ribot wachsen nicht nur Trauben, sondern oft auch Freundschaften heran.

Ein traumhafter Blick den sanften Hang des Hügels hinab bedeckt mit Hundertschaften knorriger Weinstöcke. Zu deren Füßen knabbern friedlich knuffelige Lämmchen am satten Grün. Die ersten Impressionen: Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein! Diesen Eindruck verstärkt Catalina Ribot, die Tochter des Hauses, die sogleich mit warmem Lächeln herbeieilt und ebenso freundlich wie polyglott den Kontakt sucht – „how are you, como estás?“ Deutsch ist leider noch nicht im Verständigungsangebot.

Schnell wird auch der Rest der Belegschaft ins Willkommensritual eingeschlossen: Da ist Rachid, der gerade vorüberschlendert, „ein Herz von Mensch und ein zuverlässiger Mitarbeiter“ im Weingarten des Herrn. Etwas später stößt auch Julio Torres zur Gruppe, seines Zeichens Wein-Experte von Ruf und ohne Tadel. Und da wir schon dabei sind: Tätig in Sachen Traube werden zudem Vater Miguel und die Mutter, ebenfalls eine Catalina. Mutter und Tochter gaben denn auch den Anstoß für die Namensgebung eines der hochwertigen ”Crianza”-Weine des Hauses. 

Darüber hinaus weist die Marke Galmés i Ribot zwei breite Produktlinien auf. Im Mittelpreis-Segment behauptet sich „Som“ (zu Deutsch: Ich bin), eine Art flüssiger Autobiografie der Familie in zwei Farben, einmal in Weiß und dreimal als Roter.

Die "Añada" oder Jahrgangslinie, nach dem Nachbarort Santa Margalida benannt, spiegeln dagegen aktuellen Zeitgeist wieder: Jung, frisch, blumig und ohne Komplexe.

Zwei Weiße, zwei Rote und zwei Süßweine runden die Produktpalette ab. Das durchschnittliche Verhältnis von autochthonen zu eingeführten Trauben liegt bei etwa 40 zu 60 Prozent. Cuvées mit zwei bis drei Varietäten bilden den Hauptanteil der Weine. „Wir versuchen, aus jeder Traube die Essenz zu destillieren“, erklärt Catalina bei einem Rundgang, „und diese Essenz sollte bei genauer Betrachtung naturrein sein“.

Letztlich beschloss der Familienrat einhellig, den Betrieb ganz auf natürliche Anbaumethoden umzustellen. Eine entsprechende Homologierung zum offiziell ökologisch geführten Weingut ist bereits im Gange.

Die ersten Weine mit dem ersehnten Siegel durch das Amt für Landwirtschaft und Fischfang sollen im Sommer 2011 in den Regalen liegen. Da aber die Conselleria zwei Jahre Vorlauf vorgibt, in denen ständig kontrolliert und die Weine analysiert werden, kann man Ökowein des Hauses Galmés i Ribot bereits ab dem Jahrgang 2009 genießen.

Das Bekenntnis zur Umwelt erklärt auch die friedlich zwischen den Reben grasenden Schafe, die bereits eingangs Erwähnung fanden. „Die Umstellung“, meint Catalina selbstbewusst, „verleiht unseren ohnehin schon guten Weinen eine ganz neue Geschmacksdimension, hin zu noch mehr Qualität. Deshalb bewerten wir auch die Coupage nicht übermäßig. Uns geht es vielmehr darum, die Eigenheiten der einzelnen Sorten so ehrlich und rein wie möglich einzufangen“. 

Zu den kleinen Eigenheiten der Familie Ribot gehört auch eine gewisse innere Unruhe, die immer wieder zu innovativen Schritten treibt. Die lebt der Vater eher auf dem Felde aus, wo er mit uralten autochthonen Arten wie Vinater, Argamussa oder Valent Blanc experimentiert. Er hat auch schon einmal einhundert Flaschen nach einer rundum Versiegelung mit Wachs für ein Jahr in der Zisterne versenkt.

Den Sinn fürs Ungewöhnliche scheint Tochter Catalina geerbt zu haben. Als neustes Projekt treibt sie die „fliegende Weinprobe“ voran. Dabei wird der Weingenießer per Helikopter von jedem beliebigen Punkt der Insel aufgelesen und zu einem guten Tröpfchen direkt vor den Toren des Weinguts abgesetzt.

 Auch durften beim letzten Sankt Thomas Fest die "dimonis" nicht fehlen. Als Teufel verkleidete Bewohner aus dem Nachbarort Santa Margalida machten für eine Nacht lang die Weinfelder unsicher. 

Ungewöhnlich ist ebenfalls ein Angebot, dass sonst nur eine weitere Bodega der Insel macht: Die Möglichkeit, sein ganz persönliches Fass zu keltern. Dabei bedient sich der angehende Hobby-Winzer aus der Fülle des Weingartens und wählt die Trauben aus, die seinem Geschmack entgegen kommen. Kompetenten fachlichen Rat steuert der gelernte Sommelier Julio bei.

Ein japanischer Geschäftsmann umfliegt eigens zwei, dreimal im Jahr den halben Globus, um bei der Kreation seines persönlichen Roten Pate zu stehen. Doch wer weiß, vielleicht legt der Asiate den weiten Weg auch deshalb zurück, weil die Japaner im Ruf stehen, ausgeprägte Familienmenschen zu sein. Denn Familienanschluss ist bei Galmés i Ribot oft genug inklusive.

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