Bodega Conde de Suyrot 

  Französisches...

Bodega Conde de Suyrot

Französisches Kompliment

Wer dem französischen Winzer Graf Fabrice de Suyrot die offensichtliche Frage stellt, warum er seine Kellerei in Frankreich (Clos des Terrasses in Bergerac) verkauft und auf Mallorca neu angefangen hat, erhält zwei potente Antworten: Die Bürokratie in seiner Heimat hätte ihn wahnsinnig gemacht, und Mallorca stehe als Weinbauregion Frankreich in nichts nach.

Nachdem er seit Jahren als Besucher die Insel und ihre Weine kennengelernt hatte, kaufte er 2006 eine kleine Finca in Colonia de Sant Pere. Dort war noch bis in die 80er Jahre auf Hunderten von Hektar Wein auf diesem sehr besonderen Terroir angebaut worden, ehe die Krise und eine wachsende Immobilienspekulation dieser Tätigkeit beinahe ein Ende bereiteten: Die meisten Rebflächen wurden – weil unrentabel – aufgegeben, parzelliert und für den Bau von Chalets verkauft. Heute sind nur wenige Hektar erhalten, auf sechs davon baut Suyrot mallorquinische und französische Sorten an. Zwei weitere kommen demnächst zu den Produktionsflächen hinzu, und er ist davon überzeugt: Dieser Winkel Mallorcas ist einer der besten, um Wein anzubauen. Den Schwerpunkt legt er eindeutig auf Inselsorten. Das ist einerseits eine Sache des Prinzips, andererseits ist Suyrot zu dem Entschluss gekommen, dass abgesehen von Cabernet Sauvignon, keine Boredeaux-Sorte in diesem Klima und auf diesem Boden überzeugende Resultate liefert. So stellt der Franzose einen 100-prozentigen Malvasia mit dem schönen Namen „Es Mussol“ her. „Diese Traube liebt das Meer.“

Dabei verhehlt Suyrot nicht, dass der Anbau schwierig ist, zumal sich der Franzose einem 100-prozentig biologischen Bewirtschaftung verschrieben hat. Mit 2.000 Liter pro Hektar ist der Ertrag gering. In manchen Jahren sinkt die Produktion noch weiter ab, „aber wenn die Ernte erfolgreich ist, dann sind die Weine spektakulär.“

Momentan liegt die Jahresproduktion bei nur 8.000 Flaschen, doch das Wachstum ist rasant. Die Herstellungsmenge hat sich jedes Jahr verdoppelt und da er von seiner „Garagenproduktion“ nun in eine neu errichtete, echte Bodega umgezogen ist, wird die Menge, sofern alles nach Plan läuft, innerhalb von fünf Jahren auf 40.000 bis 50.000 anwachsen.

Zumindest was den Zuspruch der Weinkenner betrifft, dürfte er damit keine Probleme haben: Die mit mallorquinischen Tiernamen benannten Weine der Bodega sind in erstklassigen Restaurants und Hotels vertreten, vom Racó des Teix bis zum Mardavall. Die tierischen Bezugnahmen??Namen – natürlich nur Tierarten der Insel – sind von einer Episode aus den Anfängen der Bodega inspiriert, als Suyrot und seine Leute beim Säubern einer der künftigen Rebflächen einige Schildkröten fanden. „La Tortuga“, heißt heute der rote Crianza aus Syrah, Monastrell und Callet. Der oben erwähnte Malvasia „Es Mussol“ trägt eine Eule auf dem Etikett. Der Rosé heißt konsequenterweise „Es Cap Roig“, wie der rosafarbene Fisch, der in Mallorcas Küstenregionen Teil der gastronomischen Folklore ist. Ein weiterer Roter, der aus zugekauften Trauben anderer Rebflächen der Colonia gekeltert wird, trägt den Namen „La Llebre“ (der Hase).

Wie auch die Bodega Miquel Oliver, die bis heute aus einer kleinen Rebfläche in Colònia de Sant Pere Trauben bezieht, schwört Suyrot sowohl auf die Qualitäten, die durch die Nähe zum Meer entstehen, als auch auf das Terroir dieses einstigen Parade-Weinbaugebiets. Und er ist nicht der Einzige, der von dem Projekt überzeugt ist: 2012 ist Graf Régis de Fontaines in den Betrieb eingestiegen. Er bringt Erfahrung als Manager international tätiger Unternehmen mit und sein Vermarktungswissen macht sich geltend.

Zwei ebenso kompetente wie enthusiastische Franzosen, in Verbindung mit einem Terroir, das früher einige der besten Weine der Insel hervorgebracht hat. Von dieser Bodega wird noch viel zu hören sein.

 

Erfahre mehr ...
Zuklappen ...

Alle Weine von Conde de Suyrot


Artikel 1 - 7 von 7