Can Xanet - Ein Herz für den Atlantik  José...

Can Xanet - Ein Herz für den Atlantik

José Antonio González gehört zu den leidenschaftlichen Nebenerwerbswinzern der Insel. Seine Bodega Xanet begann als Freizeitbeschäftigung auf einem Gelände in seinem Besitz, auf dem, der im Hotelgewerbe tätige Insulaner, zunächst aus rein persönlichem Interesse und für den Eigenbedarf im Jahr 2007 Rebstöcke pflanzte. Seine Freundschaft mit Raúl Pérez machte aus dem Freizeitvergnügen ein kleines, aber ernsthaftes Projekt: Dem in Spanien weit bekannten Önologen gefiel die sehr gepflegte Anpflanzung zwischen Pollença und Alcúdia und ihm gefallen kleine, interessante Projekte. Er half González, ein Konzept zu entwickeln, das bis heute Bestand hat. Obwohl der viel beschäftigte Pérez mittlerweile von Dominique Roujou de Bouvee ersetzt wurde. Mit „Sibila“ und „Cumas“ bietet die Bodega Xanet zwei sortenreine Mallorca-Weine an, die ein selektives Minderheitenpublikum bedienen, während er mit „Cadmo“ und „Can Xanet“ auf das breitere Publikum abzielt.

Das markant Mediterrane und Mallorquinische steht für González nicht dogmatisch im Vordergrund. Er ist ein Anhänger von Weinen mit einem Hauch von Atlantik, die ein gewisses Plus an Säure aufweisen. „Sibila“, benannt nach einem bis heute und nur auf Mallorca gepflegten Weihnachtsbrauch aus dem Mittelalter, ist ein sortenreiner Gorgollassa, „Cumas“ ein 100-prozentiger Mantonegro. Gerade die vor Kurzem erst freigegebene Inselsorte Gorgollassa, die nicht von allen Winzern mit Begeisterung aufgenommen wird, hält González für eine sehr interessante Traube. Sie gibt ebenso wie Mantonegro viel her. Der „Sibila“, mit seinem milden und runden Geschmack sowie der markant blassen Farbe, sei jedoch definitiv etwas für ein Minderheitspublikum.

Von diesen beiden Roten produziert Xanet im Jahr zwischen 1.000 und 1.200 Flaschen. Etwas höher sind die Zahlen beim „Cadmo“, einer Coupage aus Syrah mit Mantonegro, Callet und Gorgollassa, ein sehr mediterraner und eleganter Wein, „ein bisschen Côtes-du-Rhône“, wie González meint. Der „Mehrheitswein“ heißt „Can Xanet“, von dem 7.000 bis 10.000 Flaschen jährlich die Bodega verlassen und in dem das Mediterrane schwappt, wie es die Liebhaber kennen: süffig, rund und stark, jedoch lebendig und leicht.

Der Winzer zeigt sich experimentierfreudig und offen für unkonventionelle Herstellungsmethoden. In einem Gebäude im Gewerbepark von Pollença hat er einen 65 Quadratmeter großen Weinkeller mit automatischer Raumklimakontrolle eingerichtet. Das ganze Jahr über reifen hier die Weine bei 16 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das erlaubt ihm, mit extrem wenig Schwefel zu arbeiten, die Werte liegen „unter denen eines jeglichen Öko-Weins“, unterstreicht González.

Für die Reifung verwendet er sowohl Holzfässer als auch Edelstahltanks. Jedoch hat er bereits ein Auge auf alternative Behälter geworfen: Mit drei riesigen Tongefäßen (je 300 Liter Fassungsvermögen) probiert er derzeit aus, wie sich die Sorten Gorgollassa und Callet im neuen Umfeld verhalten. Das Problem der Verdunstung bekommt er dank der hohen Luftfeuchtigkeit bereits in den Griff.

González, der den Markt seit 2011 beliefert, will sein kleines Projekt nun konsolidieren und getreu der von Pérez vorgegebenen Linie weiterentwickeln, deren Prioritäten Eleganz und Erlesenheit lauten. Die Voraussetzungen in den zwei Hektar Rebflächen sind jedenfalls gegeben: Kalkhaltige Böden und ein, durch die Nähe zum Meer, von thermischen Winden geprägtes Mikroklima, schafft exzellente Bedingungen. Die Anbaumethoden sind zwar nicht ökologisch, doch bei Can Xanet wird nur in die Chemie-Kiste gegriffen, wenn es nicht anders geht. Handlese ist selbstverständlich, und der Blick auf die Bucht von Pollença bedient auch das romantische Gemüt. Eine kleine, aber feine Bodega, die man im Auge behalten sollte.

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Weine mit einem Hauch Atlantik

Das markant Mediterrane und Mallorquinische steht für González nicht dogmatisch im Vordergrund. Er ist ein Anhänger von Weinen mit einem Hauch von Atlantik, die ein gewisses Plus an Säure aufweisen. „Sibila“, benannt nach einem bis heute und nur auf Mallorca gepflegten Weihnachtsbrauch aus dem Mittelalter, ist ein sortenreiner Gorgollassa, „Cumas“ ein 100-prozentiger Mantonegro. Gerade die vor Kurzem erst freigegebene Inselsorte Gorgollassa, die nicht von allen Winzern mit Begeisterung aufgenommen wird, hält González für eine sehr interessante Traube. Sie gibt ebenso wie Mantonegro viel her. Der „Sibila“, mit seinem milden und runden Geschmack sowie der markant blassen Farbe, sei jedoch definitiv etwas für ein Minderheitspublikum.

Von diesen beiden Roten produziert Xanet im Jahr zwischen 1.000 und 1.200 Flaschen. Etwas höher sind die Zahlen beim „Cadmo“, einer Coupage aus Syrah mit Mantonegro, Callet und Gorgollassa, ein sehr mediterraner und eleganter Wein, „ein bisschen Côtes-du-Rhône“, wie González meint. Der „Mehrheitswein“ heißt „Can Xanet“, von dem 7.000 bis 10.000 Flaschen jährlich die Bodega verlassen und in dem das Mediterrane schwappt, wie es die Liebhaber kennen: süffig, rund und stark, jedoch lebendig und leicht.

Der Winzer zeigt sich experimentierfreudig und offen für unkonventionelle Herstellungsmethoden. In einem Gebäude im Gewerbepark von Pollença hat er einen 65 Quadratmeter großen Weinkeller mit automatischer Raumklimakontrolle eingerichtet. Das ganze Jahr über reifen hier die Weine bei 16 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das erlaubt ihm, mit extrem wenig Schwefel zu arbeiten, die Werte liegen „unter denen eines jeglichen Öko-Weins“, unterstreicht González.

Für die Reifung verwendet er sowohl Holzfässer als auch Edelstahltanks. Jedoch hat er bereits ein Auge auf alternative Behälter geworfen: Mit drei riesigen Tongefäßen (je 300 Liter Fassungsvermögen) probiert er derzeit aus, wie sich die Sorten Gorgollassa und Callet im neuen Umfeld verhalten. Das Problem der Verdunstung bekommt er dank der hohen Luftfeuchtigkeit bereits in den Griff.

González, der den Markt seit 2011 beliefert, will sein kleines Projekt nun konsolidieren und getreu der von Pérez vorgegebenen Linie weiterentwickeln, deren Prioritäten Eleganz und Erlesenheit lauten. Die Voraussetzungen in den zwei Hektar Rebflächen sind jedenfalls gegeben: Kalkhaltige Böden und ein, durch die Nähe zum Meer, von thermischen Winden geprägtes Mikroklima, schafft exzellente Bedingungen. Die Anbaumethoden sind zwar nicht ökologisch, doch bei Can Xanet wird nur in die Chemie-Kiste gegriffen, wenn es nicht anders geht. Handlese ist selbstverständlich, und der Blick auf die Bucht von Pollença bedient auch das romantische Gemüt. Eine kleine, aber feine Bodega, die man im Auge behalten sollte.


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